2025-10-17
Beim Aufbau eines leistungsstarken Rechenzentrums oder Unternehmensnetzwerks ist die Wahl eines Glasfaser-Patchkabels von entscheidender Bedeutung. OM1 und OM2 sind zwei gängige Arten von Multimode-Fasern. Das Verständnis ihrer Unterschiede kann Netzwerktechnikern dabei helfen, die richtige Wahl zu treffen.
Die Hauptunterschiede zwischen OM1-Glasfaser-Patchkabel und OM2-Glasfaser-Patchkabel unterscheiden sich in ihrem Design, ihrer Struktur und ihren Leistungsparametern.
OM1-Glasfaser-Patchkabel Verwenden Sie normalerweise einen dickeren Kerndurchmesser von 62,5/125 Mikron.
OM2-Glasfaser-Patchkabel verwenden einen dünneren Kerndurchmesser von 50/125 Mikron.
Die effektive modale Bandbreite (EMB) eines OM1 Glasfaser-Patchkabel beträgt typischerweise 200 MHz·km (850 nm).
OM2-Glasfaser-Patchkabel verfügen über eine erhöhte effektive modale Bandbreite von 500 MHz·km (850 nm) und ermöglichen so eine höhere Übertragungskapazität.
Bei 1-GbE-Anwendungen (Gigabit Ethernet, 1000BASE-SX) beträgt die maximale Übertragungsentfernung von OM1-Glasfaser-Patchkabeln typischerweise 275 Meter.
Im Vergleich dazu können OM2-Glasfaser-Patchkabel eine Übertragungsdistanz von bis zu 550 Metern bei 1 GbE erreichen, ein deutlicher Leistungsvorteil.
Für schnellere 10-GbE-Anwendungen unterstützen OM1-Glasfaser-Patchkabel nur eine Übertragungsentfernung von 33 Metern, während OM2-Glasfaser-Patchkabel eine Übertragungsentfernung von 82 Metern unterstützen können.
OM1-Glasfaser-Patchkabel wurden ursprünglich für die Verwendung mit LED-Lichtquellen (Leuchtdioden) entwickelt, die für Anwendungen mit niedriger Geschwindigkeit kostengünstiger sind.
OM2-Glasfaser-Patchkabel eignen sich im Allgemeinen besser für die Verwendung mit VCSEL-Lichtquellen (Vertical Cavity Surface Emitting Laser). VCSELs werden aufgrund ihrer schnelleren Modulationsgeschwindigkeit und höheren Leistung häufig in modernen Hochgeschwindigkeitsnetzwerken (z. B. Gigabit-Ethernet) verwendet und können das Bandbreitenpotenzial von OM2 voll ausschöpfen.
In praktischen Anwendungen sollten Netzwerkdesigner die geeigneten Multimode-Glasfaser-Patchkabel basierend auf Netzwerkgeschwindigkeit, Budget und zukünftigen Erweiterungsanforderungen auswählen.
OM1-Glasfaser-Patchkabel: Wenn Ihr Netzwerk immer noch hauptsächlich niedrige Geschwindigkeiten (z. B. 100 Mbit/s) nutzt oder eine Gigabit-Übertragung über kurze Entfernungen (weniger als 275 Meter) erfordert und Ihr Budget knapp ist, kann OM1 eine praktikable Option sein. Aufgrund der begrenzten Unterstützungsdistanz für höhere Geschwindigkeiten (z. B. 10G und höher) werden OM1-Glasfaser-Patchkabel jedoch schrittweise abgeschafft.
OM2-Glasfaser-Patchkabel: Für Szenarien, die längere Gigabit-Übertragungsentfernungen (bis zu 550 Meter) oder kürzere 10G-Übertragungsentfernungen erfordern, bieten OM2-Glasfaser-Patchkabel eine bessere Leistung und sind ideal für die Verbindung von Patchpanels, Switches und Servern. Während ihre Leistung die von OM1 übertrifft, sind OM3- und OM4-Glasfaser-Patchkabel aufgrund ihrer verbesserten Unterstützung für 10G, 40G und sogar 100G in modernen Rechenzentren beliebter.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Mischen von OM1- und OM2-Glasfaser-Patchkabeln aufgrund der unterschiedlichen Kerndurchmesser und Leistung nicht empfohlen wird, insbesondere bei Hochleistungsverbindungen, da dies zu erheblichen Signalverlusten und Leistungseinbußen führen kann. Bei der Aufrüstung von Netzwerken sollten Glasfaser-Patchkabel unter Berücksichtigung zukünftiger Bandbreitenanforderungen zumindest eine Aufrüstung auf OM3 oder OM4 in Betracht ziehen, um den wachsenden Anforderungen von Rechenzentren gerecht zu werden.